Schadstoffe in Textilien: UNKRAUT-Magazin im BR

TV-Hinweis für heute, Montag, 26.01.2015, 19:00 Uhr im BR

26.01.2015

Die Vorankündigung auf die heutige UNKRAUT-Sendung, ab 19:00 Uhr im Bayerischen Rundfunk, dreht sich um das Thema "Billigkleidung: Gift für Mensch und Umwelt". Das Umwelt-Magazin stellt u.a. die Herkunft unserer importierten Schnäppchen-Textilien im Winterschlussverkauf vor. Sie erfahren hierbei von den Herstellungsbedingungen, deren Auswirkungen für Gewässer, Böden und Menschen. In weiteren Beiträgen der Sendung werden die Baumwolle und Öko-Mode näher betrachtet, sowie Aktuelles aus dem Marktsegment „Second Hand“ berichtet. UNKRAUT trifft sich mit Entwicklungsminister Gerd Müller, der sich mit seinem „Textilbündnis“ für Nachhaltigkeit und die Einführung ökologischer und sozialer Standards in der Textilbranche einsetzt. Ein Blick in die Modegeschichte beschreibt die Zusammensetzung heutiger Stoffe.

 

Bei den Textilien, mit denen unsere Haut mehrere Stunden am Tag in Berührung ist, hoffen wir auf gesunde Inhaltsstoffe und vertrauen auf die Rücksicht der Hersteller. Wie können wir aber sicher sein, dass uns T-Shirts, Bettwäsche, Loops, Polsterbezüge und Co nicht schaden? Auf der kürzlich veranstalteten Heimtextil Messe in Frankfurt begegneten uns bei den nachhaltigen Herstellern Qualitätssiegel wie GOTS oder Oeko-Tex, die in spezifischen Bereichen der Herstellung oder Zusammensetzung aussagekräftig sein können. Bei der Vielfalt der Materialien und Einsatzmöglichkeiten von Stoffen bedarf es allerdings einer umfassenderen Kennzeichnung mit internationaler Gültigkeit.

Als multi-faktorielles Zertifikat bietet Cradle to CradleTM (C2C, deutsch: von der Wiege zur Wiege) dem Verbraucher ein ganzheitliches Bild von dem Produkt in seinen Händen.

In fünf Kriterien muss der Artikel bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um die Auszeichnung tragen zu dürfen: Gesunde Inhaltsstoffe, Erneuerbare Energien, Wasser Management, Wiederverwendete Materialien und Soziale Verantwortung.

Das Bestreben von C2C ist die Erhaltung von Ressourcen und dadurch nahezu endlose Wiederverwendung von Rohstoffen. C2C-Produkte werden so designed, dass ihre Inhaltsstoffe nach der Benutzung entweder in einem biologischen oder technischen Stoffkreislauf geführt werden können und kein Abfall, wie in der Natur ja auch nicht, entsteht. Es versteht sich von selbst, dass die zertifizierten Artikel keine gesundheits- und umweltgefährdenden Chemikalien enthalten. Dies regeln die Vorgaben einer Banned-Chemicals-List, die Teil des stets weiterentwickelten Produktstandards (des Cradle to Cradle Products Innovation Institute in San Francisco) ist. Für Hersteller liegen einige Vorteile von C2C in der Möglichkeit der Neugestaltung ihrer Produkte, der Kontrolle über ihre Rohstoffe und bietet eine Gesprächsgrundlage mit Zulieferern.

Die sozialen Punkte des Programms beschäftigen sich mit Arbeitsbedingungen bei Produzenten und Lieferanten und schließen Auswirkungen, nicht nur auf die lokale Bevölkerung, ein.

In der Textilbranche könnte das Cradle to CradleTM-Zertifikat zu mehr Vertrauen beim Konsum verhelfen und stellt gleichzeitig die Nachhaltigkeit eines Produkts sicher. Beispiele für gecradelte Kleidung deutscher Hersteller sind von TRIGEMA die Change-Linie oder die reworx® Arbeitsbekleidung aus dem Gewebe der Lauffenmühle GmbH.

Informationen zum Zertifizierungsablauf erhalten Sie in unserem "Cradle to Cradle mit OmniCert"-Erklärvideo und auf den Internetseiten des Instituts. Wenn Sie mehr über Cradle to Cradle erfahren möchten, freuen wir uns über Ihre !